BonaRes Fachtagung
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Die Projektstände
Im offenen Foyer des KUBUS präsentierten sich die BonaRes Projekte mit ihren Ergebnissen und Produkten.
Die ausgestellten Poster können Sie unter den zugehörigen Projekten noch einmal ansehen.
innosoilphos
InnoSoilPhos - Innovative Lösungen für ein nachhaltiges Phosphormanagement
Projektinfos & Inhalte am Stand
Mineralische P-Dünger sind einerseits unverzichtbar für die Ernährung von Nutzpflanzen, können andererseits aber auch zur Eutrophierung von Gewässern führen. Mineralische P-Dünger werden hauptsächlich aus Rohphosphat hergestellt, einer begrenzten Ressource. Aufgrund dieser Begrenzung steht die künftige Landwirtschaft vor einer großen Herausforderung, nämlich die Ernährung der Menschen und das Einkommen der Landwirte zu sichern sowie den ökologischen Fußabdruck zu begrenzen, was eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft darstellt. Das Projekt InnoSoilPhos zielt daher darauf ab, Lösungen für dieses Problem in den Boden- und Agrarwissenschaften, aber auch im Bereich der Governance zu finden.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
> Bodenisolate als innovative Lösung für ein nachhaltiges Phosphormanagement
> Empfehlungen zur Nutzung von KnochenkohlePlus und ‚smarter Knochenkohle‘ als Dünger auf wasserbeeinflussten Böden
> Recyclingdünger als P-Quelle für Leguminosen
> Potenziale und Grenzen der Nutzung von Mykorrhizierung für die nachhaltige P-Versorgung im Pflanzenbau
> Vorteile der Nutzung von P-Recyclingdüngern aus thermisch behandelten Abfällen
soilassist project logo
SOILAssist - Nachhaltige Sicherung und Verbesserung von Bodenfunktionen durch intelligente Landbewirtschaftung
Projektinfos & Inhalte am Stand
Im Projekt SOILAssist steht der Bodenschutz bei der Befahrung von Ackerflächen im Mittelpunkt. Es wurden verschiedene Tools entwickelt, um das Feldmanagement bei der Befahrung von Ackerflächen zu optimieren und damit negative Effekte auf den Boden zu minimieren.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
Im Rahmen eines On-Board Assistenzsystems können
> sensorbasiert z.B. Maschinenparameter optimiert werden, um die Bodenbelastung zu minimieren,
> Fahrrouten auf dem Feld optimiert werden, um negative Auswirkungen auf den Boden zu reduzieren.
> Die neuesten Entwicklungen ermöglichen eine Neuplanung während der Ernte, um Plan- und Parameterabweichungen zu berücksichtigen.
> Am SOILAssist Stand wird das On-Board Assistenzsystem für unterschiedliche Szenarien der Silomais und Zuckerrübenernte am Bildschirm u.a. in Videos gezeigt.
In weiteren Online-Tools und Lernelementen können sich die Standbesucher darüber informieren,
> welche Parameter einen Einfluss auf die Entstehung von Bodenschadverdichtungen haben oder
> wie sich Befahrungsintensitäten über eine Fruchtfolge entwickeln.
> Man kann das in SOILAssist entwickelte Tool (in Kooperation KTBL und DWD) zur Ableitung von standort- und technikabhängigen Befahrbarkeitstagen testen und sieht, wieviele Feldarbeitstage an einem Standort z.B. beim Mähdrusch zur Verfügung stehen.
Verdichtungen haben einen großen Einfluss auf die hydraulischen Eigenschaften von Böden, wie z.B. die Wasserretentionseigenschaften und die ungesättigte hydraulische Leitfähigkeit von Böden.
> Wir stellen ein Werkzeug zur Vorhersage dieses Einflusses im gesamten Feuchtebereich bei limitiertem Informationsgehalt vor.
> Für unterschiedliche Befahrungen bei der Weizen-, Silomais- und Zuckerrübenernte sowie der Ausbringung von Gülle werden die Befahrungseffekte auf den Boden gezeigt.
Durch die Verknüpfung von SOILAssist-Modellentwicklungen (z.B. FiTraM: Befahrungsintensitäten, SaSCia: räumlich explizite Verdichtungsgefährdung, SDiF: Bodendeformation) können verschiedene Fragestellungen beantwortet werden, wie z.B.:
> „Wann treten standort- und technikabhängig hohe Verdichtungsgefährdungen im Jahresverlauf auf?“
> „Ist der Hundegang beim Rübenroden wirklich bodenschonender?“
> „Gibt es Risikogebiete mit mehrfacher Bodendegradation auf regionaler Ebene und lassen sich Synergiemaßnahmen gegen Bodenverdichtung und Erosion finden?“
Die Untersuchungen und Toolentwicklungen in SOILAssist ermöglichen die Ableitung von Empfehlungen für eine möglichst bodenschonende Bewirtschaftung. Es werden z.B. vorgestellt:
> ein Technikvergleich zur Gülle- und Gärrestausbringung im Frühjahr über mehrere Versuchsjahre,
> erste Ergebnisse der Maßnahme zur Begrünung des Vorgewendes.
Es stellt sich jedoch auch immer die Frage, welche Faktoren die Umsetzung in der Praxis steuern und wie wir die Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung in die Praxis transferieren können. Hierzu wird am Stand dargestellt,
> welche sozioökonomischen Faktoren die Umsetzung von bodenschonenden Maßnahmen beeinflussen
inwieweit Bodenverdichtung in der landwirtschaftlichen Berufsbildung thematisiert wird und
> welche weiteren Informationsquellen für Praktiker:innen von Bedeutung sind.
> Darüber hinaus können Einblicke in die entwickelten Lehrmaterialien und Online-Lernmedien gewonnen werden.
Poster
- Bodenverdichtung verstehen Lehren und Lernen in der landwirtschaftlichen Praxis
- Befahrbarkeitstage – Einfluss von Standort und eingesetzter Technik
- Online-Überwachung und Routenneuplanung bei der Ernte
- Bodenverdichtung vermeiden Sozio-ökonomische Faktoren der Maßnahmenakzeptanz
- Die Gülleverschlauchung ist die bodenschonendste Technik für die Ausbringung im Frühjahr
- Keine signifikant geringere Bodendeformation bei Verwendung des Hundeganges
- Das SOILAssist SensorSystem: Kernstück eines Assistenzsystems zum Bodenschutz
- Die Begrünung von Vorgewenden vermindert Bodenverdichtung
- van GenuchtenParameter θs und α werden deutlich reduziert
- Bodenverdichtung nach Gülleausbringung mittels Drohnenaufnahmen detektierbar
- Verbesserte Vorhersage von Verdichtungseffekten auf bodenhydraulische Eigenschaften
- Bodenverdichtung verstehen - Lehren und Lernen in der landwirtschaftlichen Praxis
bonares
BonaRes-Zentrum für Bodenforschung
Projektinfos & Inhalte am Stand
Die zentrale Motivation des BonaRes-Zentrums ist die Überführung des im Rahmen von BonaRes vorhandenen und neu generierten Wissens über Bodenfunktionen in wissenschaftlich basierte Entscheidungshilfen für das Bodenmanagement im Kontext einer nachhaltigen Bioökonomie. In Zukunft sollen Entscheidungen zu Bodenmanagementoptionen möglich sein, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Damit sollen Böden mit ihren vielfältigen Funktionen geschützt und ihre nachhaltige Nutzung als bioökonomischer Produktionsfaktor steuerbar werden. Hauptaufgabe des BonaRes-Zentrums ist die Etablierung geeigneter Infrastrukturen für die Integration der wissenschaftlichen Ergebnisse und für die effiziente Kommunikation innerhalb der Förderinitiative durch den Austausch von
bodenbezogenen Daten, Modellkonzepten, bodenkundlichen und
sozioökonomischen Bewertungsinstrumenten und Entscheidungshilfen für ein nachhaltiges Bodenmanagement sowie die Öffentlichkeitsarbeit zum Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie.
Dies alles erfolgt in enger Kooperation mit den beteiligten Verbundprojekten und im Austausch mit der breiteren bodenwissenschaftlichen Gemeinschaft, Landwirt:innenen, administrativen und politischen Entscheidungsträger:innen sowie der interessierten Öffentlichkeit.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
> Datenrepositorium: Das BonaRes-Datenrepositorium ist eine offene Infrastruktur für Forscher:innen für die Publikation von (inter-)nationalen Daten zu Boden, Agrarforschung und Ökologie. In unserem Repositorium können Daten mit einem eindeutigen DOI (Digital Object Identifier) veröffentlicht werden. Das „DQ-Kit“ ermöglicht eine umfangreiche automatische Qualitätssicherung der eingegebenen Daten. Wir bieten darüber hinaus weitere Services wie die Dauerfeldversuchskarte (LTE Map), unsere Bodenprofil-Datenbank (BP-DB).
> BODIUM/BODIUM4Farmers: BODIUM ist ein systemisches Bodenmodell, welches die komplexen Zusammenhänge zwischen Bodeneigenschaften, Klimabedingungen, Bodenmanagement sowie deren Wechselwirkungen im Boden am individuellen Standort simuliert. Das Modell berücksichtigt dabei alle relevanten physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse und ihre Wechselwirkungen. Das Modell ist die Grundlage für BODIUM4Farmers als Werkzeug für die landwirtschaftliche Praxis, welches Betriebe dabei unterstützen soll, im Ackerbau gute Erträge und gesunde Böden langfristig in Einklang zu bringen.
> BonaRes Portal: Das BonaRes-Portal (https://www.bonares.de/) ist eine webbasierte Plattform, die als zentraler Knotenpunkt für Informationen über das gesamte BonaRes-Programm fungiert. Es bietet Zugang zu Forschungsdaten, Wissen über Bodenprozesse, Modellierung, Vorausschau, Bewertung und Verwaltung. Die Informationen sind auf die breitere Forschungsgemeinschaft, Praktiker und Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sowie auf die breite Öffentlichkeit zugeschnitten.
> Fact Sheets & Lehrmaterialien zur nachhaltigen Bodennutzung
> Ackerboden als Boden des Jahres 2023
Poster
- BODIUM4Farmers: Ein Werkzeug zur Bewertung der Wirkung von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf Bodenfunktionen
- Wie und wo tragen Regenwürmer zur Verbesserung landwirtschaftlicher Böden bei?
- Bodenprofil-Datenbank - Erfassung und Veröffentlichung von Bodenprofilen
- Das BonaRes-Repositorium: Fortschritte von 2018 bis Mai 2024
- BonaRes Service-Portal
dicontrol project logo
DiControl - Auswirkungen des pflanzenbaulichen Managements sowie der Anwendung mikrobieller Biokontrollstämme auf Bodengesundheit und Suppressivität gegenüber Pathogenen im Rahmen einer nachhaltigen Pflanzenproduktion
Projektinfos & Inhalte am Stand
Mikroorganismen im Boden sind in nahezu alle Bodenprozesse involviert und daher von großer Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit und damit Produktivität der Pflanze. Aufgrund fehlenden Wissens finden sie derzeit wenig Beachtung in der landwirtschaftlichen Praxis. Im Projekt DiControl untersuchen wir den Einfluss von landwirtschaftlichen Maßnahmen wie Bodenbearbeitung, N-Düngungsintensität und den Einfluss der Fruchtfolge auf die mikrobielle Gemeinschaft im Boden und in der Rhizosphäre. In einem holistischen Versuchsansatz interessiert uns, wie sich diese Interaktionen auf die Pflanze (Wachstum, Gesundheit) auswirken. Für die Pflanze sind die Wechselwirkungen mit den Mikroorganismen in der Rhizosphäre von großer Bedeutung, welche die Pflanze z.B. in der Nährstoffaufnahme und in der Abwehr von Pathogenen unterstützen. Aus dem umliegenden Boden selektiert die Pflanze Mikroorganismen, welche dann Teil der mikrobiellen Gemeinschaft der Rhizosphäre sind. Um ein besseres Verständnis für die Interaktion der Pflanze mit den Mikroorganismen in der Rhizosphäre wurde auch der Einfluss von landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Wurzelexsudation im Feld untersucht. Des Weiteren interessiert uns der Einfluss von applizierten nützlichen Mikroorganismen auf die Pflanze bzw. Prozesse in der Rhizosphäre.
susalps project logo
Susalps - Nachhaltige Nutzung von Grünland in den Alpen und im Alpenvorland
Projektinfos & Inhalte am Stand
Grünlandökosysteme sind in den süddeutschen Alpen und im Alpenvorland mit einer Gesamtfläche von mehr als einer Million Hektar weit verbreitet. Da Grünland das Futter für die Milch- und Fleischproduktion bereitstellt, ist es in ökonomischer Hinsicht besonders wertvoll. Weiterhin erfüllen Flächen, die als Grünland genutzt werden, eine Reihe zentraler Ökosystemfunktionen wie die Speicherung von Kohlenstoff und Stickstoff, Wasserretention, Erosionsschutz und Biodiversität. Durch Änderungen des Klimas, der Landnutzung und der Bewirtschaftung ist diese multiple Funktionalität von Grünlandökosystemen allerdings stark gefährdet.
Das Ziel von SUSALPS ist es, das Wissen über die Auswirkungen derzeitiger und zukünftiger Klima- und Bewirtschaftungsbedingungen auf wichtige Ökosystemfunktionen von Grünlandböden zu verbessern. Dabei werden regionsspezifische sozio-ökonomische Rahmenbedingungen berücksichtigt. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen nachhaltige Bewirtschaftungsformen für Grünland in den Alpen und im Alpenvorland entwickelt werden, die die Klimaschutzfunktion dieser Böden unterstützen.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
> Die Gülleausbringung ist ein wichtiger Aspekt der Landwirtschaft, sowohl im Hinblick auf die Umwelt als auch auf die Effizienz der Düngung. Mittels Stickstoffisotopenmarkierung wurden die Auswirkungen verschiedener Gülleausbringungstechniken auf die Pflanzenaufnahme, den Bodenspeicher sowie Verluste in die Umwelt untersucht.
> Interessierte haben die Möglichkeit das SUSALPS Grünland-Entscheidungshilfe-System interaktiv zu testen. Basierend auf dem biogeochemischen Modell LandscapeDNDC und angepasst an die jeweilige Grünlandbewirtschaftung und den Standort können Erträge, Bodenkohlenstoff und umweltrelevante Austräge von Nitrat, Lachgas und Ammoniak unter aktuellen und zukünftigen Klimabedingungen simuliert und verglichen werden.
> Mikrobiom unter Klimawandel in alpinen und voralpinen Grünlandböden
> Wiederbeweidung einer Alm trägt zur Kohlenstoffspeicherung bei
> Inwieweit kann die zur Verfügung stehende Energie des Graslandes den Energiebedarf der Nutztiere in den Betrieben der Ammerregion decken? Erste Ergebnisse aus einem sehr trockenen (2018) und normalen Stichprobenjahr (2020) für ökologische und konventionelle Bewirtschaftungsformen.
inplamint project logo
INPLAMINT - Verbessertes Stickstoffmanagement durch gezieltes Kohlenstoffmanagement
Projektinfos & Inhalte am Stand
Das Projekt INPLAMINT zeigt, wie durch gezielte Zugabe von kohlenstoffreichen Substraten in den Boden nach der Ernte die Umwandlung von mobilem Nitrat-Stickstoff in stabilen und fest im Boden gebundenen organischen Stickstoff bewirkt werden kann. Dies ist von besonderer Bedeutung für Fruchtfolgen ohne Zwischenfrüchte, wie z.B. bei Anbau von Wintergetreide, das in der Regel vor dem Winter nicht annähernd so viel Stickstoff aufnehmen kann, wie der Boden durch Abbau von organischer Bodensubstanz und Ernteresten der Vorfrucht im Nacherntebereich nachliefert. Daher ist auch bei bedarfsgerechter Stickstoffdüngung der Vorfrucht das Nitratauswaschungspotenzial hoch. Diese neue Art des „Kohlenstoff-Managements“ führt neben einer Reduzierung von auswaschungsgefährdetem Nitrat zu einer langfristigen Verbesserung der Humusbilanz. Durch innerbetriebliche Nutzung und Verlagerung von Stroh auf besonders betroffene Flächen (wie z.B. Winterweizen nach Raps oder Ackerbohne) kann hier schon ein positiver Effekt erreicht werden. Noch deutlicher positivere Effekte erreicht man, wenn man noch leichter abbaubare kohlenstoffhaltige Substrate wie Stärke oder Zellulose verwendet. Hier ist allerdings derzeit der hohe Bezugspreis noch ein deutliches Hindernis für eine breite Anwendung.
i4s
I4S - Integriertes System zum ortsspezifischen Management der Bodenfruchtbarkeit
Projektinfos & Inhalte am Stand
Das Projekt I4S befasst sich mit sensorbasierten Technologien für das präzise Bodenmanagement, insbesondere für die Düngung. I4S präsentiert neuartige Sensorsysteme zur mobilen Bodenuntersuchung im Feld sowie darauf abgestimmte Software zur Datenverarbeitung und Ableitung von Düngungsempfehlungen. Diese Neuentwicklungen bieten eine Alternative zum Bodenmanagement auf Basis von konventionellen Bodenuntersuchungen mittels Mischproben und Laboruntersuchung. Deren zu geringe räumliche Auflösung sowie zu hoher Kosten- und Zeitaufwand für die Erstellung detaillierter Bodenkarten ist ein Hindernis für die Umsetzung von nachhaltiger Bodenbewirtschaftung mittels Precision Farming.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
Gamma-Spektroskopie: Diese Methode erfasst die Gamma-Strahlung und ist gut zur Schätzung der Textur geeignet. Die Geräte sind robust, einfach zu bedienen und arbeiten berührungslos. Somit ist die Methode besonders praxistauglich. Für eine noch einfachere Anwendung wird in I4S untersucht, wie der Aufwand für die Kalibrierung gesenkt werden kann.
Raman-Spektroskopie: Die Raman-Spektroskopie ist im Vergleich zur bekannteren Spektroskopie im sichtbaren und nah-infraroten Bereich besser geeignet, um molekulare Eigenschaften zu erfassen (z.B. Ca3(PO4)2, KNO3, Na2SO4, CaCO3, SiO2, Humus). Für die Anwendung an Böden müssen jedoch bestimmte Störeinflüsse ausgeschaltet werden. Dazu wurde ein System mit zwei speziell abgestimmten Lasern entwickelt.
LIPS: Mittels Laser-induzierter Plasma-Spektroskopie kann die elementare Zusammensetzung von Böden analysiert werden. Insbesondere N, C, Ca, Mg, P, Fe, Mn, Cu und Zn. Dazu wird ein sehr starker Laser benötigt, der die Probe zu einem Plasma verdampft. Das hellleuchtende Plasma wird dann mit einem hochauflösenden Spektrometer analysiert.
Schnellanalyse pflanzenverfügbarere Nährstoffe: Zur besseren Bestimmung der Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen werden diese aus dem Boden ausgewaschen (extrahiert). In I4S ist es gelungen dafür ein transportables, automatisiertes Extraktionssystem zu entwickeln. Die damit gewonnenen Bodenextrakte erlauben die Messung von gelösten Nährstoffen mittels ionenselektiven Elektroden (NO3-, K+, H+), Kapillar-elektrophorese (NO3-) und Kolorimetrie. Diese drei Messverfahren wurden im Projekt für den mobilen Einsatz im Feld weiterentwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit geprüft.
Mobile Bodensensor-Plattform: Um möglichst viele Merkmale der Bodenfruchtbarkeit gleichzeitig erfassen zu können, müssen die unterschiedlichen Sensoren gemeinsam auf einer Plattform messen. In I4S wurden zwei Plattformen entwickelt: eine zur Kartierung des Oberbodens sowie eine zur Messung von Bodenprofilen bis in 1 m Tiefe.
Simulation von Nmin und Smin: Da sich die zeitlich besonders variablen Nährstoffe während der Vegetationsperiode mit den Sensorplattformen nicht messen lassen, werden in I4S Simulationsmodelle entwickelt, um deren Gehalt zu schätzen. Als Grundlage können Sensormessungen aus der vegetationsfreien Zeit im Herbst und Frühjahr genutzt werden.
Modellierung von Pflanzenwachstum und Bodenfunktionen: Durch die Kombination von Bodensensoren sind präzisere Schätzungen zu Pflanzenwachstum, Bodeneigenschaften und ‑funktionen möglich. Entsprechende sensorbasierte Modelle wurden in I4S unter anderem für die Nitratauswaschung, Sickerwasser, Bodenverdichtung und Humusgehalt entwickelt.
Entscheidungsunterstützungssystem: Um die Vielzahl der Bodensensordaten für die Praxis nutzbar zu machen, entwickelt I4S eine nutzerfreundliche Software für Praktiker. Sie ermöglicht die Aufbereitung der Daten, die Ableitung von Düngungs- und Bewässerungsempfehlungen sowie die ökonomische Bewertung.
ordiamur project logo
ORDIAMUR - Überwindung der Nachbaukrankheit mithilfe eines integrierten Ansatzes
Projektinfos & Inhalte am Stand
Das Projekt ORDIAmur widmet sich der Ursachenforschung und der Überwindung der Nachbaukrankheit (auch bekannt als Bodenmüdigkeit) im Apfelanbau - ein Problem, das die Erträge von Baumschulen und Apfelplantagen nachhaltig beeinträchtigt, aber bis heute nicht vollständig verstanden ist. Dabei zeigen Pflanzen bei wiederholtem Nachbau auf gleichem Boden über Jahrzehnte hin ein deutlich reduziertes Wachstum. In einem deutschlandweiten Experiment haben wir an 151 Standorten Bodenproben entnommen, um die Ausprägung und Verbreitung der Nachbaukrankheit zu erforschen. Neben der Suche nach Ursachen, testen wir an mehreren Standorten unter realen Bedingungen die Effizienz nachhaltiger Managementstrategien, die zukünftig eine Alternative zu chemischen Verfahren darstellen könnten.
Was Sie an unserem Stand erwartet:
> Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen unserer Versuchsarbeit und erleben Sie, wie wir den komplexen Ursachen der Nachbaukrankheit auf die Spur kommen.
> Erfahren Sie, was Landwirte und Praktiker über ihren Umgang mit der Nachbaukrankheit berichten.
> Beobachten Sie unmittelbar an unseren Ausstellungsstücken, wie sich Veränderungen im Mikrobiom des Bodens auf die Gesundheit der Pflanze auswirken.
> Vergleichen Sie das Wachstum von Wurzeln von befallenen und gesunden Apfelpflanzen.
> Informieren Sie sich über den aktuellen Wissensstand zu umweltschonenden Behandlungsmöglichkeiten wie dem Einsatz von Tagetes, Zwischenfrüchten oder Sarepta-Senfmehl.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen regen Erfahrungsaustausch!
soil3 project logo
Soil3 - Nachhaltiges Unterbodenmanagement
Projektinfos & Inhalte am Stand
Weltweit steigende Bevölkerungszahlen verlangen größere Anstrengungen, um den daraus resultierenden Bedarf an Nahrungsmitteln sozial- und umweltverträglich sowie nachhaltig zu decken. Dies ist eine große Herausforderung, denn die Flächenanteile für den Ackerbau nehmen stetig ab und das Risiko von Ernteausfällen bei warmen und trockenen Sommer steigt, während die Verfügbarkeit von Düngemitteln abnimmt bzw. die Kosten hierfür ansteigen.
Der Unterboden wurde beim landwirtschaftlichen Ackerbau bisher kaum berücksichtigt, obwohl sich dort große Vorräte an Wasser und Nährstoffen befinden, die gerade in trockenen Jahren oder unter Nährstoffmangel zur Ertragssicherung und zur Steigerung der Produktivität beitragen können. Ziel des Projektes Sustainable Subsoil Management (Soil3) ist es, den Unterboden in Managementoptionen einzubeziehen. Wir gehen davon aus, dass die Wasser- und Nährstoffaufnahme aus dem Unterboden gesteigert werden kann, wenn es für die Pflanzen attraktive Optionen gibt, in Wurzeln zu investieren die den Unterboden erschließen. Dies kann durch Maßnahmen wie die Verringerung des physikalischen Widerstandes für die Wurzel, die Schaffung von Nährstoff-Hotspots im Unterboden oder Wasserspeicherung im Unterboden gelingen, wenn der Oberboden durch saisonale Gegebenheiten austrocknet.
An unserem Stand informieren wir Sie zu folgenden Themen:
> Welche Bedeutung hat der Unterboden für Klima und Landwirtschaft?
> Welche Arten der Unterbodenmelioration gibt es?
> Vorstellung unserer innovativen Technik zur streifenweisen Einbringung von organischen Materialien in den Unterboden
> Wann ist die Verbesserung des Unterbodenzugangs durch tiefwurzelnde Vorfrüchte sinnvoll, wann eine mechanische Unterbodenmelioration?
> Wirkt sich die Unterbodenmelioration positiv auf Erträge und Ertragsqualität aus?
> Kann Unterbodenmelioration unter verschiedenen Standortbedingungen nachhaltig den Humushaushalt des Bodens und die Nährstoffnutzungseffizienz verbessern?
> Hochskalierung der Erkenntnisse auf die Bundesebene und Implementierung in ein Beratungswerkzeug (Impact Assessment Platform)
catchy project logo
CATCHY - Zwischenfrüchte als agronomische Maßnahme zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit
Projektinfos & Inhalte am Stand
Das Hauptziel von CATCHY ist, Zwischenfrüchte zur Entwicklung innovativer Anbausysteme einzusetzen, die die Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessern. Zu den Zielen gehört auch ein besseres Verständnis der Ursache-Wirkungs-Beziehungen von Bodenfruchtbarkeitsparametern, biologischen Funktionen und Wechselwirkungen in Boden und Rhizosphäre. Die funktionale Ausrichtung wird ergänzt durch eine agronomische und sozioökonomische Management-Interaktion.
Der Zwischenfruchtanbau ist eine wichtige Agrarumweltmaßnahme und trägt als langfristige Meliorationsmaßnahme zur Verbesserung und Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit in Fruchtfolgesystemen sowie der komplexen Bodenfunktionen bei. Zwischenfrüchte haben einen positiven Einfluss auf chemische und physikalische Bodenparameter sowie einen multifaktoriellen positiven pflanzenbaulichen Einfluss auf die Fruchtfolgen. Während heute meist einzelne Zwischenfrüchte eingesetzt werden, sollen diverse Zwischenfruchtmischungen zu wissensbasierten Lösungsansätzen beitragen, um Anbaustrategien und Bodenmanagement zu optimieren.
Die Ergebnisse sollen als Grundlage zur Weiterentwicklung systemoptimierter kommerzieller Zwischenfruchtmischungen dienen. Ackerbauliche Anbausysteme sollen im Sinne der Nachhaltigkeit insbesondere in Bezug auf Bodenfunktionsparameter optimiert werden. Beratungskonzepte und -inhalte sollen im Hinblick auf ressourcenoptimierte Bodenbewirtschaftungssysteme angepasst bzw. transformiert werden. Analysen zur Wirtschaftlichkeit und Akzeptanz der entwickelten agronomischen Ansätze werden in das Projekt integriert.
Auf unserem Stand wird es Informationen zu folgenden Themen geben:
> Wie beeinflussen Zwischenfrüchte den Ertrag der Folgekulturen?
> Einfluss von Zwischenfrüchten auf Bodenstruktur und Wasserhaushalt
> Welche Rolle spielen Zwischenfrüchte beim Klimaschutz?
> BIO-ENGINEERING: Das Mikrobiom in landwirtschaftlichen Böden durch Zwischenfrüchte beeinflussen.
> Zwischenfrüchte beeinflussen die Wurzelsystemverteilung von Mais als Folgekultur.
> Zwischenfrüchte und ihre Nährstoffkonzentrationen
signal project logo
SIGNAL - Nachhaltige Landwirtschaftsintensivierung durch Agroforstsysteme
Projektinfos & Inhalte am Stand
Die Agroforstwirtschaft ist eine Landnutzungsform, bei der Bäume oder Sträucher bewusst mit Nutzpflanzen integriert werden, um von ökologischen und wirtschaftlichen Wechselwirkungen zu profitieren.
Eine besondere Form der Agroforstwirtschaft ist das sogenannte „Alley-Cropping“, bei dem schnell wachsende Baumreihen mit Ackerkulturen kombiniert werden. SIGNAL erforscht die Ökosystemfunktionen, die biologische Vielfalt, die Produktivität und die Rentabilität solcher Alley-Cropping-Agroforstsysteme unter deutschen Bedingungen.