abbildung pm bdj

André Künzelmann (UFZ)
December 01, 2022

Press Release: World Soil Day, December 5 – the Arable Soil will be announced as "Soil of the Year 2023" (in Germany)

Am 5. Dezember, dem Weltbodentag, wird der Ackerboden als Boden des Jahres 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Böden werden in Deutschland auf 35 % der Gesamtfläche ackerbaulich genutzt. Vielleicht scheint der Ackerboden vielen deshalb grenzenlos verfügbar zu sein, wie sich im niedrigen Schutzstatus des Ackerbodens und dem hohen Flächenverbrauch für Wohnen, Gewerbe, Verkehrswege und viele weitere Bodennutzungsformen zeigt. Die aktuell weltweite Verknappung von Weizen macht deutlich, dass die Sicherstellung der Produktion von Nahrungsmitteln für den Menschen im Vordergrund der Ackerbodennutzung stehen muss.

Menschen gestalten Böden zu Ackerböden

Seit 7.000 Jahren gestaltet der Mensch in Deutschland die regional sehr unterschiedlichen Böden zu Ackerböden um. Dabei hat er im Rahmen seiner technischen Möglichkeiten Wälder gerodet und Böden durch Bearbeitung, Düngung und Entwässerung zum Teil stark verändert – im positiven, wie im negativen Sinn. Das gemeinsame Merkmal der Ackerböden ist deren Nutzung und Veränderung durch den Menschen. Waldarme Kulturlandschaften sind dadurch entstanden. Durch Erosion und Umlagerung von Bodenmaterial in Senken und Täler haben sich Landschaften stark verändert.

Ackerböden sind Multitalente

Neben der Produktion von Nahrungsmitteln erfüllen Ackerböden eine Reihe weiterer wichtiger Funktionen: Sie dienen als Filter und Speicher für sauberes Wasser, recyclen Nährstoffe, sind Lebensraum für eine Vielzahl von Bodenorganismen, sie speichern Kohlenstoff und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bodenfunktionen zu erhalten und nach Möglichkeit zu verbessern ist eine große Verantwortung für die Landwirtschaft.

Das Bewusstsein für schonende Bodennutzungen muss wachsen

Welche wichtige Rolle Ackerböden für den Menschen spielen, welche Herausforderungen es zu bewältigen gibt und welche Ansätze für eine standortangepasste Bodennutzung bereits existieren, darüber wird noch zu wenig gesprochen.

Am Weltbodentag wird der Ackerboden vorgestellt

Am Weltbodentag, dem 5. Dezember, wird der Ackerboden in einer Festveranstaltung im Bundesministerium für Bildung und Forschung aus unterschiedlichen Perspektiven – von der praktischen Landwirtschaft über die Forschung bis hin zum Umweltschutz – beleuchtet. Die Expert:innen Prof. Dr. Gabriele Broll (Uni Osnabrück), Dr. Knut Ehlers (Umweltbundesamt), Dr. Rolf Sommer (WWF)  und Susanne Schulze Bockeloh (Deutscher Bauernverband) stellen unsere Chancen und Herausforderungen rund um die allgegenwärtige und doch oft übersehene Ressource Ackerboden vor und diskutieren zu diesem Thema. Das Publikum hat Gelegenheit sich an der Podiumsdiskussion zu beteiligen.

Die Festveranstaltung ist Auftakt einer intensiveren gesellschaftlichen Debatte über eine nachhaltige und schonende Nutzung der Ackerböden.

Weitere Informationen

Infomaterial zum Boden des Jahres 2023: Ackerboden erhalten Sie vom BonaRes-Zentrum für Bodenforschung (Kontakt: Susanne Döhler, susanne.doehler@ufz.de) und vom Kuratorium Boden des Jahres (www.boden-des-jahres.de, Kontakt: Gerhard Milbert, gmilbert@boden-des-jahres.de). Poster und Flyer werden vom Umweltbundesamt bereitgestellt und sind ab dem 05.12.2022 verfügbar.

 

Der Boden des Jahres 2023: Ackerboden ist eine gemeinsame Aktion des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung und des Kuratoriums Boden des Jahres, ein Gremium der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, des Bundesverbandes Boden und des Ingenieurtechnischen Verbandes für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA)