Düngung bleibt weiterhin eine ökologische, rechtliche und politische Herausforderung (2020)

Möckel S., Wolf A.

Natur und Recht, 42 (11), 736-746

doi:10.1007/s10357-020-3758-2

Abstract

In der öffentlichen Debatte ist die landwirtschaftliche Düngung bis- her vor allem ein Problem der Nitrat-Richtlinie sowie der Gewässer und Grundwasserkörper. Dies verkürzt sowohl die vielfältigen öko- logischen Wirkungen als auch die rechtliche Relevanz von Dün- gung. In Folge dieser eingeschränkten Betrachtung bleiben auch die neuesten Verschärfungen der Düngeverordnung hinter dem ökologisch Notwendigen sowie dem völker-, europa- und verfassungsrechtlich Gebotenen zurück. Ökologisch wie rechtlich sind zwei Hauptaufgaben zu lösen: die Reduzierung der anthropogenen Gesamtnährstoffemissionen und ein ausreichender Schutz lokale Ökosysteme vor übermäßigen Nährstoffeinträgen entsprechend ih- rem Erhaltungszustand und ihrer spezifischen Vulnerabilität. Diese Aufgaben erfordern einen breit aufgestellten Instrumenten- mix, der weit über das gegenwärtige Dünger hinausgeht.