BonaRes-Glossar

[A] [B] [C] [D] [E] [F] [G] [H] [I] [J] [K] [L] [M] [N] [O] [P] [Q] [R] [S] [T] [U] [V] [W] [X] [Y] [Z]


Vorwort
Das BonaRes-Glossar ist eine Auswahl von Begriffen mit Definitionen und Übersetzungen, die im BonaRes-Kontext stehen. Zumeist wurde auf vorhandene Definitionen aus dem AGROVOC zurückgegriffen und Quellen entsprechend kenntlich gemacht. Das Glossar (aktuell in der Version 1.9) ist ein Produkt des BonaRes – Zentrum für Bodenforschung und steht allen Interessierten zur freien Verfügung. Ergänzungen, Anmerkungen und Kommentare sind jederzeit erwünscht – bitte kontaktieren hierfür info(at)bonares.de.

 

Das aktuelle Glossar steht für Sie zum Download im PDF-Format hier zur Verfügung . 


A <<

  • Akzeptanzanalyse: “Eine Methode zur Untersuchung individueller Entscheidungen bezüglich der Akzeptanz von Technologien (oder anderer Dinge). Diese Methode basiert auf absichtsgeleiteten Theorien und anderen Einflussfaktoren in Bezug auf die Technologie, die Nutzer und den Kontext.“ (Hu et al. 2003, http://dx.doi.org/10.1016/S0378-7206(03)00050-8, eigene Übersetzung)
     

  • Agrarökosysteme: “Ein System aus Gemeinschaften von Pflanzen, Mikroben und Tieren auf landwirtschaftlichen Flächen (Acker und Grünland), die miteinander und mit ihrer physikalischen Umwelt agieren.“ (http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_36669, eigene Übersetzung)
     

  • Agroforst: „Simultaner Anbau (zeitweilig oder dauerhaft) von Laubbäumen und landwirtschaftlichen Kulturen oder Tierhaltung auf derselben Fläche“ (http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_207.html)
     

  • Agrovoc: Thesaurus der FAO. Deckt die Interessensgebiete Nahrung, Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft ab. Wird von Wissenschaftlern, Bibliothekaren und Informationsmanagern zur Indizierung, zum Abrufen und zur Organisation von Daten in landwirtschaftlichen Informationssystemen und Webseiten genutzt. Ist als “Linked Open Data“ mit zahlreichen landwirtschaftlich ausgelegten Organisationen weltweit vernetzt. (http://aims.fao.org/vest-registry/vocabularies/agrovoc-multilingual-agricultural-thesaurus)

B <<

  • Backcasting: "Ein Endzustand ist bereits in Sicht, während die Wege dorthin entwickelt werden, obwohl nicht unbedingt angenommen wird, dass diese Zustände alle wünschenswert sind." (O’Neill et al. 2016  http://dx.doi.org/10.1016/j.gloenvcha.2016.06.004), eigene Übersetzung)
     

  • Bioökonomie: „Bioökonomie umfasst die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen. Das Konzept Bioökonomie umfasst alle Wirtschaftssektoren und zugehörige Dienstleistungsbereiche, die nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen und damit handeln. Synonym: biobasierte Wirtschaft“ (http://www.biooekonomie.de/glossary)
     

  • Bodenbewirtschaftung: “Bodenbewirtschaftung umfasst alle Handlungen, Techniken und Verfahren um Boden zu schützen und seine Leistungsfähigkeit zu verbessern.“ (http://dbpedia.org/page/Soil_management, eigene Übersetzung)
     

  • Boden-Dauerbeobachtungsflächen

    Messnetz von Flächen zur Erfassung räumlicher und zeitlicher Veränderungen von Böden. Das Konzept basiert auf den Vorgaben der Sonderarbeitsgruppe "Informationsgrundlagen Bodenschutz der Umweltministerkonferenz, Unterarbeitsgruppe Boden-Dauerbeobachtungsflächen" (1991) und ist im Bundes-Bodenschutzgesetz verankert.

     

    Ziele:
    - Ersterfassung des Bodenzustandes durch Feststellen der gegenwärtigen Merkmale und Eigenschaften von Böden sowie ihrer Belastungen an repräsentativen Standorten
    - Ermittlung von lang- und kurzfristigen Veränderungen der Bodenfunktionen infolge standort-, belastungs- und nutzungsspezifischer Einflüsse durch periodische Untersuchungen (genormt) des Bodenzustandes oder durch Bilanzierung des Stoffhaushaltes
    - Schaffung einer Basis für die Errichtung von Versuchsflächen zur Entwicklung von Auswertungsmodellen und zur Ableitung von Bodennormwerten
    - Einrichtung von Referenzflächen für regionale Belastungen und von Kalibrierstandorten.
    (Schröder 2000. Innovative Ansätze zum Schutz der Natur: Visionen für die Zukunft. In: Erdmann, Mager. Bonn, Springer Verlag)  (http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/bodendauerbeobachtungsflaechen/2016)
     

  • Bodenfunktionen

    sind grundsätzliche Fähigkeiten des Bodens, welche wichtig sind für verschiedene landwirtschaftliche, ökologische, naturschutzfachliche, landschaftsarchitektonische und städtebauliche Nutzungen (FAOISRIC). Innerhalb von BonaRes konzentrieren wir uns auf:
    - Produktion von Biomasse
    - Speicherung und Filtration von Wasser
    - Nährstoffspeicherung und -recycling
    - Habitat für Organismen
    - Kohlenstoffspeicherung
     

  • Bodengefüge: Die dreidimensionale Anordnung von Mineralen und organischen Komponenten im Boden. Diese können als separate Struktureinheiten verbleiben oder durch verschiedene verklebende Stoffe in einem Aggregat zusammengehalten werden (sekundäre organo-mineralische Komplexe) (Golchin et al. 1994, Kögel-Knabner et al. 2008)
     

  • Bodenkundliche Kartieranleitung (KA): Die Bodenkundliche Kartieranleitung ist die zwischen den Staatlichen Geologischen Diensten (SGD) der Länder und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) vereinbarte Grundlage zur Beschreibung und Klassifizierung von Böden. Sie ist eine verbindliche Norm im Vollzug von Ländergesetzen und Verordnungen, die den Bodenschutz betreffen. Aktuell liegt die Kartieranleitung in der 5. Auflage (KA5) vor.
     

  • Bodenverdichtung / Bodenschadverdichtung: (Schädliche) Bodenveränderungen in Form von Abnahme des Gesamtporenvolumens (Wasser und Gas gefüllter Porenanteil) bei gleichzeitiger Zunahme des Volumens der festen Phase; durch Zunahme der Rohdichte und immer stärkeren Verdichtung prägt sich die Undurchlässigkeit von Boden aus. Einige Böden sind natürlicherweise verdichtet z.B. sehr stark körnige Böden (feinkörnig). Anthropogene verursachte Bodenverdichtung entsteht durch Befahrung mit schweren Maschinen und sehr intensiver Bodennutzung. (http://esdac.jrc.ec.europa.eu/resource-type/glossary#S, eigene Übersetzung)
     

  • Bodenzustand/Bodenqualität: Bezieht sich auf die Fähigkeit eines Bodens, ökosystembezogene oder soziale Dienstleistungen bereitzustellen aufgrund der Fähigkeit, Bodenfunktionen unter sich ändernden Bedingungen zu erfüllen. (Tóth et al. 2007, http://eusoils.jrc.ec.europa.eu/ESDB_Archive/eusoils_docs/other/EUR22721.pdf, eigene Übersetzung)
     

  • Bodenzustandserhebung Landwirtschaft: Dieses Projekt wird vom Thünen Institut in Braunschweig durchgeführt. Es führt erstmalig deutschlandweit eine konsistente und repräsentative Inventur der Kohlenstoffvorräte in den obersten 100 cm landwirtschaftlich genutzter Böden durch. (www.thuenen.de/de/ak/projekte/bodenzustandserhebung-landwirtschaft-bze-lw/)

  • Bundes-Bodenschutzgesetz - (BBodSchG) - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten:

    „Zweck des Gesetzes ist es, nachhaltig die Bodenfunktionen zu sichern oder wiederherzustellen. Gefahren für den Boden sollen abgewehrt werden, eingetretene schädliche Bodenveränderungen sind zu sanieren. Darüber hinaus sind auch vorsorgende Maßnahmen erforderlich.“ (https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/boden-schuetzen/bodenschutzrecht#textpart-1)

C <<

  • Cloud Storage: Allgemein ist ‘Cloud Storage’ ein Dienstleistungsmodell, in welchem Daten verwaltet, gesichert und für den Nutzer mittels eines Netzwerkes verfügbar gemacht werden. Das BonaRes-Zentrum bietet die „Team Area“ zum Austausch BonaRes-relevanter Inhalte. Die Team Area ist ein web-basierter Speicherplatz, der vom BonaRes-Zentrum administriert wird, um Dokumente und Dateien bequem auszutauschen. Alle gespeicherten Daten sind physisch auf dem BonaRes Server abgelegt, welcher sich am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. befindet und dem deutschen Datenschutzgesetz unterliegt.

D <<

  • DAFA (Deutsche Agrarforschungsallianz): Die DAFA ist ein Netzwerk der deutschen Agrarforschung und hat das Ziel, diese leistungsfähiger, transparenter und international sichtbarer zu machen. Bietet u.a. einen Expertenatlas in dem nach Schlagwörtern gesucht werden kann. (www.dafa.de/)
     

  • Data Citation Index (on Web of Science): Dieser Index wird von Thomson Reuters erstellt und hat das Ziel das Finden von Forschungsdaten und -studien zu erleichtern und diese mit wissenschaftlich begutachteten Publikationen zu verknüpfen. (wisspub.net/tag/thomson-reuters/)
     

  • DataCite: DataCite ist ein Konsortium aus 47 international führenden Wissenschaftsorganisationen mit dem Ziel den Zugang zu Forschungsdaten zu erleichtern. DataCite entwickelt und stellt bereit die technische Infrastruktur, internationale Standards, Services und Workflows einer globalen Forschungsdateninfrastruktur. Ein wichtiges Ziel ist die Steigerung der Akzeptanz von Forschungsdaten als eigenständige zitierfähige Objekte. DataCite ist eine von weltweit zehn DOI-Registrierungsagenturen.

    Das BonaRes Datenzentrum hat sich vertraglich an DataCite gebunden und ist autorisiert eigenständig DOIs zu vergeben (Präfix für die Domäne bonares.de: 10.20387). Das von DataCite entwickelte Metadatenschema wird vom BonaRes-Datenzentrum umgesetzt. Alle bereitgestellten Daten können somit mit einem DOI versehen werden und sind dadurch zitierfähig. (www.tib.eu/de/publizieren-archivieren/doi-service/datacite/)
     

  • Dauerfeldversuche (DFV): Definition von DFV im Rahmen von BonaRes: Mindestlaufzeit von annähernd 20 Jahren und ein statisches Design

DFV-Daten dienen der…

- Beantwortung aktueller und zukünftiger Forschungsfragen

- Identifizierung langfristiger Trends (Gleichgewichte stellen sich im Boden erst nach Jahrzehnten ein)

- Modellierung, Kalibrierung, Validierung

- Demonstration von Nährstoffmangel und –überschusssymptomen

- Klimafolgenforschung durch die Bereitstellung langer Zeitreihen

 

Forschungsgegenstand ist historisch vor allem der Einfluss von mineralischer Düngung versus organischer Düngung auf die Bodenfruchtbarkeit unter verschiedenen Standortbedingungen (gemessen an Corg und langfristiger Ertragsfähigkeit). In jüngeren DFV werden auch u.a. die Auswirkungen von Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Bewässerung, alternativen Düngemitteln oder neuen Anbausystemen wie Agroforst untersucht. Untersuchungsparameter sind neben dem Hauptfruchtertrag häufig bodenbiologische, -chemische und –physikalische Parameter wie die Biodiversität, Nährstoffdynamik, Schadstoffanreicherung, Wasserhaltekapazität, Verdichtung etc. (Berti et al 2016, https://doi.org/10.1016/j.eja.2016.01.004, Merbach, Deubel 2008, http://aims.fao.org/serials/j_1294836874517)

 

  • Datenleitfaden: Von Projektmitarbeitern anerkannte Regeln, welche erstellt wurden, um die Zusammenarbeit innerhalb des Projektes in Hinblick auf Datenmanagement zu vereinfachen. Der BonaRes Datenleitfaden regelt den Umgang, die digitale Speicherung und die freie Nachnutzung von Forschungsdaten, welche im Rahmen der BonaRes Förderinitiative erstellt wurden. Die intellektuellen Eigentumsrechte des Besitzers sowie seine wissenschaftlichen Erstnutzungsrechte werden darin respektiert. Dies geschieht entsprechend den Anforderungen, die sich aus der Mittelvergabe des BonaRes Programms ergeben.
     

  • Datensatz: Im Rahmen des BonaRes Projekts fasst ein Datensatz Forschungsdaten situationsbezogen und strukturell zusammen. Er enthält immer deskriptive Informationen – so genannten Metadaten. Ein Datensatz ist immer tabellarisch, wobei eine Tabelle aus Reihen (horizontal) und Spalten (vertikal) besteht. Jede Spalte enthält einen Attributnamen in der ersten Zeile und die Attributwerte in den folgenden Zeilen. Das bedeutet, dass die Daten innerhalb der Tabelle spaltenorientiert sind.
     

  • Deutsche Forschungsstrategie Bioökonomie 2030: „Als eines der ersten Länder hat Deutschland Ende 2010 eine auf sechs Jahre angelegte, ressortübergreifende „Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ veröffentlicht und damit hierzulande erstmals konkrete Weichen für einen biobasierten Wandel von Industrie und Gesellschaft gestellt. Die Strategie wurde unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit fünf weiteren Ministerien erarbeitet.“ (http://www.biooekonomie.de/bioökonomie-deutschland)
     

  • DOI: Digitaler Objekt Identifikator für digital vorliegende Objekte. Ein DOI ist ein persistenter Identifikator, der zur Zitierung und Verlinkung digitaler Objekte verwendet wird. Den DOI gibt es seit 2000. Mittlerweile wurden ca. 133 Millionen DOIs vergeben mit einer jährlichen Zuwachsrate von 16%. Seit 2016 darf das BonaRes Datenzentrum eigenständig DOIs vergeben. Das Präfix für die Domäne bonares.de lautet: 10.20387. Durch einen DOI wird die Sichtbarkeit von Daten erhöht und damit der wissenschaftliche Einfluss gesteigert. (www.tib.eu/de/publizieren-archivieren/doi-service/)
     

  • DPSIR Analyserahmen: “Kausales Rahmenwerk der Europäischen Umweltagentur (EEA) für die Beschreibung von Interaktionen zwischen Gesellschaft und Umwelt: driving forces, pressures, states, impacts, responses (treibende Kräfte, Belastungen, Zustände, Wirkungen, Reaktionen), Erweiterung des PSR-Models der OECD.“ (http://glossary.eea.europa.eu/terminology/concept_html?term=dpsir, eigene Übersetzung)

E <<

  • Entscheidungsunterstützungssysteme: „Ein computerbasiertes System das es Entscheidungsträgern ermöglicht, zu verschiedenen Fällen unterschiedliche Informationen abzufragen und Auswirkungen potenzieller Entscheidungen vorauszusehen. Abkürzung Englisch: DSS.“ (http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_49868, eigene Übersetzung)
     

  • Edaphobase bodenzoologisches Informationssystem, taxonomisch-ökologisches Datenbanksystem, das vorhandene taxonomische Primärdaten zu Bodenorganismen aus Sammlungen, wissenschaftlicher Literatur und Berichten etc. vieler an diesem Thema forschenden Einrichtungen und Personen zusammenführt. Diese Daten sind auf Artebene mit ökologischen Hintergrundinformationen der Fundorte der Bodentiere (z. B. zu Geographie, Boden, Habitattyp, Klima) verknüpft. (www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=11082)
     

  • Eigentumsrechte, Verfügungsrechte: „(i) (Ökonomische) Verfügungsrechte: die Fähigkeit eines Individuums, prospektiv ein Gut oder die Leistungen eines Assets direkt zu konsumieren oder es indirekt zu konsumieren durch Umtausch, einschließlich (1) des Rechts, ein Asset zu nutzen, (2) des Rechts, ein Einkommen aus einem Asset zu beziehen und mit anderen Individuen diesbezüglich Verträge abzuschließen, (3) des Rechts, die Eigentumsrechte dauerhaft an eine andere Partie zu übertragen. (ii) Legale Eigentumsrechte: Verfügungsrechte, die vom Staat anerkannt und durchgesetzt werden.“ (Eggertsson 1990, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Propertyrights, eigene Übersetzung)
     

  • Embargo: Ein Embargo beschreibt einen Zeitraum, in welchem die Darstellung von Forschungsdaten (beschreibende Metadaten) mittels einer Zielseite (Landing Page) sichtbar wird, aber die damit verbundene Datenpublikation noch nicht zum Ansehen und Herunterladen zur Verfügung steht. Ein Embargo kann verwendet werden, wenn Forschungsdaten (beispielsweise innerhalb eines Begutachtungszeitraums) mit einer Verspätung veröffentlich werden sollen, um wissenschaftlichen Erstnutzerrechte zu sichern. Der Embargozeitraum innerhalb BonaRes beginnt mit der Bereitstellung von Forschungsdaten für das Datenzentrum und ist im Allgemeinen auf 24 Monate beschränkt.
     

  • e-SOTER: Das EU-finanzierte Projekt e-SOTER (2008-2012) ist der europäische Beitrag zum globalen Bodenbeobachtungssystem, welches zum Ziel hat, Boden- und Geländedaten, Methoden und Anwendungen über eine Internetplattform bereitzustellen und diese mittels Fernerkundung zu validieren. Unter den 14 europäischen Projektpartnern waren die BGR und ISRIC vertreten, um u.a. ein Datenaustauschformat für Boden und Geländedaten (SoTerML) zu erstellen. (www.esoter.net/, www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Projekte/Informationsgrundlagen-abgeschlossen/eSOTER/e-SOTER.html?nn=1958204)
     

  • Ethik: „Die philosophische Untersuchung der Moralvorstellungen menschlichen Handelns und der Regeln und Grundsätze, die diese Handeln steuern.“ (http://www.eionet.europa.eu/gemet/concept?ns=1&cp=2980, eigene Übersetzung)

F <<

  • FGDC (Federal Geographic Data Committee): US Behörde. Veröffentlicht u.a. Bodendatenstandards und den Content Standard for Digital Geospatial Metadata (GSDGM). (www.fgdc.org)
     

  • FISBo BGR (FachInformationsSystem Bodenkunde): Das FISBo BGR ist Teil des Bodeninformationssystems des Bundes, einem Netzwerk von Informationssystemen auf Bundesebene für die Bereitstellung bodenkundlicher Informationen auf nationaler und internationaler Ebene. Die Kernkomponenten des FISBo BGR sind die bodenkundlichen Flächendatenbanken, die Labor- und Profildatenbank sowie die Methodenbank. Werkzeuge für den Austausch standardkonformer, harmonisierter und interoperabler digitaler Daten (im Kontext der EU-INSPIRE-Richtlinie) werden auch durch das FISBo bereitgestellt. (www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Informationsgrundlagen/informationsgrundlagen_node.html)
     

  • Folgenabschätzung / Verträglichkeitsprüfung: „Für Forschende ist Folgenabschätzung ein Mittel zur Strukturierung der Analyse von Mensch-Umwelt-Interaktionen. Für Entscheidungsträger ist Folgenabschätzung ein Mittel um Politik gezielter auf eine nachhaltige Entwicklung auszurichten. Die Integration beider Seiten stellt wissenschaftliche Evidenz für Politikentscheidung bereit.“ (Helming, Pérez-Soba 2011, http://www.ecologyandsociety.org/vol16/iss1/art50/, eigene Übersetzung)
     

  • Foresight: “Unter den Merkmalen, die es charakterisieren, sind [...]: Langfristige Orientierung, die die laufenden Entscheidungen in der Gegenwart informiert [...] und in der Annahme begründet ist, dass die Zukunft in vielerlei Hinsicht offen ist und durch ein besseres Verständnis von Chancen und Bedrohungen, treibenden Kräften und zugrunde liegenden Veränderungsprozessen in positiver Form geprägt werden kann;

    Einsatz einer Reihe formaler Werkzeuge und Techniken zur Entwicklung von Langzeitanalysen [...];

    Einbeziehung einer breiten Palette von Fachwissen, und von Stakeholdern [...];

    Durchbrechen von disziplinären Grenzen und beruflichen Abteilungen [...].“ (Georghiou 2008, The Handbook of Technology Foresight: Concepts and Practice, Edward Elgar., eigene Übersetzung)
     

  • Funktionelle Gruppe: Eine Gruppe von Organismen mit einer ähnlichen Bandbreite funktioneller Eigenschaften. Diese Gruppen werden traditionell durch gleiche Reaktionen auf externe Faktoren und/oder Auswirkungen auf einen Ökosystemprozess charakterisiert. Eine funktionelle Gruppe wird häufig als eine „Gilde“ angesehen, besonders wenn es um Tiere geht, beispielsweise erfüllen aquatische Organismen eines Ernährungstyps innerhalb der Nahrungskette dieselbe Funktion. (de Bello et al. 2010, http://dx.doi.org/10.1007/s10531-010-9850-9, eigene Übersetzung) 

G <<

  • GAP: Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union: “Das von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Kommission verabschiedete gesamte Set von politischen Grundsätzen, Regeln und Subventionsmechanismen, das die Bemühungen um eine Verbesserung und Sicherung von Agrarpreisen, Lebensstandards von Landwirten, stabile landwirtschaftliche Märkte, verbesserte Produktivität und Maßnahmen zur Bewältigung von Nahrungsmittelangebot und –überschüssen festigen soll.“ (http://glossary.eea.europa.eu/terminology/concept_html?term=cap, eigene Übersetzung)
     

  • GDI (Geodateninfrastruktur), englisch SDI: Eine GDI ist ein Netzwerk mit dem Ziel, Geodaten verschiedener Herkunft interoperabel verfügbar zu machen. Es besteht aus Geodaten, Metadaten, Geodatendiensten, Netzdiensten sowie Vereinbarungen über Nutzung und Zugang. Mit der INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in Europe)-Richtlinie wurde der Rahmen für den Aufbau einer europäischen Geodateninfrastruktur geschaffen. Die Umsetzung auf nationaler Ebene erfolgt durch die GDI-DE.

    Für BonaRes ist diese eine wichtige Datenquelle und Teil der vernetzten Dateninfrastruktur.
     

  • Gerechtigkeit: “Intergenerationen-Gerechtigkeit: eine Grundannahme ist, dass zukünftige Generationen das Recht auf ein Erbe (Kapitalnachlass) haben, welches ausreicht, um den gleichen Lebensstandard zu halten wie die derzeitige Generation. Gerechtigkeit in der Behandlung von verschiedenen Vertretern innerhalb einer Generation.“   (http://glossary.eea.europa.eu/terminology/concept_html?term=intergenerational%20equity, eigene Übersetzung)
     

  • Geodatenbank:Geodatenbanken sind für die Verwaltung, Bearbeitung und Abfrage raumbezogener Daten optimierte Datenbanksysteme. Räumliche Datentypen, räumliche Datenmodelle und räumliche Operatoren sowie entsprechende Sortier- und Suchverfahren gewährleisten die effiziente Prozessierung von Geodaten.

    Im BonaRes-Datenzentrum wird ein relationales Datenbankmanagementsystem als Geodatenbank für die Verwaltung aller Forschungsdaten mit einem Raumbezug genutzt.
     

  • Geofernerkundung: Technologie und wissenschaftliche Disziplin, mit welcher Eigenschaften von zu untersuchenden Objekten ohne physischen Kontakt identifiziert werden können (im Gegensatz zur direkten Beobachtung oder zur Naherkundung). (http://www.isprs.org
     

  • Global Soil Partnership (GSP): Diese internationale Kooperation wurde durch die FAO ins Leben gerufen. Formuliert Visionen, Strategien und konkrete Maßnahmen hinsichtlich der Nahrungsmittelsicherheit, Klimaanpassung und Mitigation. Die GSP setzt sich aus fünf Säulen zusammen:
    Pillar 1: Soil Management,
    Pillar 2: Awareness Raising,
    Pillar 3: Research,
    Pillar 4: Information and data
    und Pillar 5: Harmonization.

    Mit diesen Säulen stellt sie die Ziele, die in den A- und B-Modulen in BonaRes untersucht und umgesetzt werden, in einen globalen Kontext. (http://www.fao.org/global-soil-partnership/en/)
     

  • Governance, Steuerung: „Ein System von Regeln mitsamt den Instrumenten, die diese Regeln durchzusetzen helfen.“ (Furubotn, Richter 1997, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Governancestructure
     

  • GSDI (Global Spatial Data Infrastructure): Diese Organisation hat das Ziel, lokale, nationale und internationale Geodateninfrastrukturen zu fördern und sie in der Zusammenarbeit und Implementierung zu unterstützen und Forschung und Weiterbildung voranzubringen. Sie ist eine integrative Organisation akademischer und forschender Institutionen, Regierungsbehörden, Handelsfirmen, NGOs und Einzelpersonen weltweit. (http://gsdiassociation.org/)

H <<

  •  

I <<

  • Indikator: „Eine Variable die relevante Informationen zusammenfasst oder vereinfacht, interessante Phänomene sichtbar bzw. erkennbar macht und relevante Informationen quantifizieren, messen und kommunizieren kann.“ (Gallopin 1996, http://dx.doi.org/10.1007/BF01874899, eigene Übersetzung)
     

  • INSPIRE: Abkürzung für „Infrastructure for Spatial Information in Europe“. Rechtlich implementiert durch die Richtlinie 2007/2 des Europäischen Parlaments als in nationales Recht der EU-Mitgliedsstaaten umzusetzender Rahmen für den Aufbau einer europäischen Geodateninfrastruktur. Ziel ist die bessere Zugänglichkeit zu umweltrelevanten Geodaten zu 34 Themen. Die Richtlinie beinhaltet Regeln zu Metadaten, Datenaustauschformaten, Regeln zu Interoperabilität und Bereitstellungstechnologien. Sie fordert und unterstützt die Etablierung webbasierter Online-Dienste für die Suche, die Visualisierung und den Download digital vorliegender Geodaten. (http://inspire.ec.europa.eu/)
     

  • Institutionen: „Konventionen, Normen und formal sanktionierte Regeln einer Gesellschaft, einschließlich ihrer Durchsetzungseigenschaften.“ (Vatn 2005, North 1994, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Institutions, eigene Übersetzung)
     

  • Interdisziplinäre Forschung: „Kombination von Ansätzen und Methoden verschiedener Disziplinen und Kooperation zur Entwicklung gemeinsamer neuer methodischer Ansätze. Ermöglicht Ergebnisse und Lösungsansätze für komplexe Probleme, die disziplinär nicht möglich wären.“ (Helming et al. 2016, https://doi.org/10.14512/gaia.25.3.6)
     

  • ISRIC (International Soil Reference and Information Centre): Unabhängige und wissenschaftsbasierte Stiftung mit Sitz in Wageningen (NL). Hat das Ziel der internationalen bodenkundlichen Gemeinschaft Bodeninformationen auf der kontinentalen bis globalen Skala bereitzustellen um globale Fragestellungen zu bearbeiten. Stellt umfangreiche Bodendaten und Bodenkarten zu vielseitigen Fragestellungen bereit. (http://www.isric.org/)

J <<

  •  

K <<

  • Kennzeichnung (Produktkennzeichnung): “Beigefügter Hinweis auf einem Produkt oder Behälter mit Informationen bezüglich Inhalt, richtiger Anwendung, Herstellung und Vorsichtsmaßnahmen oder Gefahren bei der Nutzung“ (http://www.eionet.europa.eu/gemet/concept/4566, eigene Übersetzung)
     
  • Kollektives Handeln: „Handlungen, die von zwei oder mehr Menschen, die eine Gruppe oder Organisation bilden, zur gemeinsamen Verfolgung eines kollektiven Guts unternommen werden.“ (Olson 1965, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Collectiveaction, eigene Übersetzung)
     

  • Konzeptmodell (Informatik): Beschreibt in der Informatik ein graphisches Modell, das Faktoren und Funktionsbeziehungen zwischen diesen darstellt. Es berücksichtigt dabei nur solche strukturellen und prozessualen Größen, die im Rahmen einer Untersuchung mess- und analysetechnisch erfassbar sind und aus gemessenen Werten auf rechnerischem Wege abgeleitet werden können.
     

  • Kosten-Nutzen-Analyse: „Analysiert ob die Kosten einer Maßnahme den Nutzen wert sind, indem beide in den gleichen Einheiten gemessen werden; monetäre Einheiten werden üblicherweise verwendet.“ (http://linkeddata.ge.imati.cnr.it/resource/EARTh/73700, eigene Übersetzung)
     

  • KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft): Das KTBL ermittelt zwischen landwirtschaftlicher Wissenschaft, Umweltschutz und Praxis und stellt den Technologietransfer zwischen beiden her. Es erarbeitet und veröffentlicht Planungsdaten, bewertet neue Technologien, beschreibt den Stand der Technik und definiert die gute landwirtschaftliche Praxis. Es ist zudem an der Erarbeitung nationaler und internationaler Regelwerke beteiligt. Das KTBL bietet zudem Plattformen für Wissenschaft, Beratung, Verwaltung, Industrie und Praxis und initiiert und begleitet Forschungsvorhaben.

L <<

  • Landbewirtschaftung: Betrifft alle Tätigkeiten und Praktiken, die angewendet werden, um die jeweilige Landschaft zu erhalten und die bereitgestellten Produkte und Dienstleistungen des Ökosystems zu verbessern. (FAO, http://www.fao.org/soils-portal/soil-management/en/)
     

  • Landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit: Fähigkeit des Bodens, auf Grundlage eines bestimmten Bewirtschaftungssystems einen bestimmten Ertrag einer Kultur/Pflanze zu erzielen. (http://soilscience-online.de/qt.htm, eigene Übersetzung)

M <<

  • Multikriterien-Analyse: “Multikriterien-Analyse ist ein Instrument der Entscheidungsfindung in der Umweltsystem-analyse, die ein Problem untersucht indem sie eine Rangfolge für verschiedene Alternativen auf Basis verschiedener Kriterien mit möglichen unterschiedlichen Einheiten vergibt. Das Ziel ist alternative Optionen zu vergleichen und einzuordnen und ihre Umweltwirkungen dementsprechend zu bewerten anhand der aufgestellten Kriterien. Wesentliche Stärke ist die Möglichkeit, die Kriterien innerhalb ihrer eigenen Dimensionen zu nutzen. Wesentliche Schwäche ist die Subjektivität der Gewichtungsschritte, die nötig sind um die verschiedenen Kriterien zu bewerten. Unterschied zu vielen anderen Instrumenten ist das Einbeziehen subjektiver Elemente, die in einzelne Werte resultieren.“ (Hermann et al. 2007, http://dx.doi.org/10.1016/j.jclepro.2006.04.004, eigene Übersetzung)

N <<

  • Nachbaukrankheit (bei Obstbäumen): „Das schwache Wachstum von Ostbäumen nach Neupflanzung auf Flächen, die vorab die gleiche oder ähnliche Sorte trugen, wird als Nachbaukrankheit bezeichnet.“ (1, eigene Übersetzung)
     

  • Nachhaltige Entwicklung: „Entwicklung, die nicht das Recht künftiger Generationen gefährdet, ihrerseits ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“ (1, eigene Übersetzung)
     

  • Nachhaltige Intensivierung: „Die Nahrungsmittelproduktion auf der bereits genutzten landwirtschaftlichen Fläche so zu steigern, dass schädliche Umweltwirkungen verringert werden und die Produktivität langfristig erhalten bleibt“. (Mazzola 1998, http://dx.doi.org/10.1094/PHYTO.1998.88.9.930, eigene Übersetzung)
     

  • Nachhaltiges Landmanagement: “Nachhaltiges Landmanagement bezieht sich auf Praktiken und Technologien, die auf ein integratives Management von Land, Wasser, Biodiversität und andere Umweltressourcen abzielen, um menschlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen und langfristig nachhaltige Ökosystemleistungen und Lebensgrundlagen sicherzustellen. Der Begriff wird zum Beispiel in der Regionalplanung, im Boden- oder Umweltschutz sowie in der Liegenschaftsverwaltung genutzt.“ (http://dbpedia.org/page/Sustainable_land_management, eigene Übersetzung)
     

  • Nachhaltigkeitsbewertung: „Nachhaltigkeitsbewertung sollte messen ob eine Initiative nachhaltig ist oder nicht und somit über die Bewertung einer einfachen Zielerreichung hinausgehen. Nachhaltigkeitsbewertung erfordert ein klares Konzept der Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Ziel, definiert durch Kriterien anhand derer die Bewertung durchgeführt wird und die zwischen nachhaltigen und nicht nachhaltigen Wirkungen unterscheidet.“ (Pope et al. 2004, http://dx.doi.org/10.1016/j.eiar.2004.03.001, eigene Übersetzung)
     

  • Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen: “Am 1 Januar 2015 traten die 17 Nachhaltigkeitsziele der 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung – verabschiedet von Staatoberhäuptern im September 2015 während eines historischen UN Gipfels – offiziell in Kraft. In den nächsten 15 Jahren werden Staaten mit diesen universell gültigen neuen Zielen Anstrengungen unternehmen, um Armut und Ungleichheit zu beenden, Klimawandel zu bewältigen und sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird.“  (http://www.un.org/sustainabledevelopment/development-agenda/, eigene Übersetzung)

O <<

  • OGC (Open Geospatial Consortium): Internationales Konsortium, gemeinnützig, ca. 400 aktive Mitglieder z.B. GIS-Anbieter (ESRI, Google, Oracle), Dienstleister, Datenlieferanten, Universitäten, IT Unternehmen (Microsoft und IBM). Gegründet 1994. Ziel: räumliche Informationen zur Nutzung möglichst vielen Anwendern zugänglich zu machen. In OGC-Spezifikationen werden Interfaces definiert, um Geodaten über verschiedene Netze und Plattformen hinweg auszutauschen und anzuwenden. (Schnittstellen zum Informationsaustausch). Die Interoperabilität von Geodaten spielt beim OGC eine entscheidende Rolle. Das OGC liefert frei verfügbare und weltweit anerkannte Standards, die für das BonaRes Datenzentrum wichtig sind und weitestgehend unterstützt werden. Die wichtigsten Standards sind: WMS, WFS und CSW. (http://www.opengeospatial.org/)
     
  • Ökologische Intensivierung: “Ein Weg zur Steigerung der Agrarproduktion, der Produktion “neuer“ Produkte (Ökosystemleistungen) und eine veränderte Art der Produktion (umweltfreundlich und unter Ausnutzung der natürlichen Funktionalitäten des Ökosystems)“ (Doré et al. 2011, http://dx.doi.org/10.1016/j.eja.2011.02.006, eigene Übersetzung)
     

  • Ökosystemleistungen: “Aus Sicht der CICES sind Ökosystemleistungen definiert als die Leistungen von Ökosystemen für das menschliche Wohlergehen. Sie entstehen aus der Interaktion von biotischen und abiotischen Prozessen und beziehen sich speziell auf die finalen“ Leistungen oder Produkte der Ökosysteme. Das heißt die Dinge, die direkt von Menschen konsumiert oder genutzt werden. Diese Leistungen werden nach allgemeinem Verständnis in bereitstellende, regulierende und kulturelle Leistungen klassifiziert, aber nicht in sogenannte ‚unterstützende‘ Leistungen aus der Definition des UN-Berichts zur Bewertung von Ökosystemen. Diese unterstützenden Leistungen werden als ein Teil der grundlegenden Strukturen, Prozesse und Funktionen, die Ökosysteme charakterisieren, gesehen. Da sie nur indirekt vom Menschen konsumiert und genutzt werden und sie gleichzeitig die ‚finalen‘ Leistungen ermöglichen, wird die Auffassung vertreten, dass sie besser als Teil des Gesamtumweltsystems anzusehen sind.“ (CICES 2011 (EEA), https://cices.eu/)

     

  • Opportunitätskosten: „Der subjektive Wert der besten nicht wahrgenommenen Wahlalternative/-Option; bzw. der Wert, der aufgegeben wird, um den höheren Wert des gewählten Objekts zu sichern.“ (Buchanan 1987, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Opportunitycost, eigene Übersetzung)
     

  • Organisation: „Eine Gruppe von Individuen, die durch die Verfolgung eines gemeinsamen Ziels miteinander verbunden sind, einschließlich politischer, ökonomischer, sozialer und Bildungsentitäten.“ (North1990, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Organization, eigene Übersetzung)

  • Organische Bodensubstanz: Gesamtheit aller biologisch entstandener, organischer Bodensubstanz innerhalb der Bodenmatrix und unmittelbar an der Bodenoberfläche einschließlich thermisch veränderter Materialien. Nichtlebender Bestandteil der organischen Substanz im Boden, welcher durch eine Analyse des organischen Bodenkohlenstoffs gemäß VDLUFA bestimmt werden kann.

P <<

  • Partikuläre organische Substanz (POM) ist Teil des labilen (leicht abbaubaren) Pools der organischen Bodensubstanz. Partikuläre organische Substanz kann weiter aufgeteilt werden in freie und in Aggregaten eingeschlossene (okkludierte) POM (Elliot 1992, von Lützow et al. 2007, 2008)
     
  • Pfadabhängigkeit: „Ein Zustand, in dem das Ergebnis einer Abfolge von ökonomischen Veränderungen signifikant beeinflusst werden kann von zeitlich weit entfernten Ereignissen, einschließlich solcher Abfolgen, die von Zufallselementen anstatt systematischen Kräften bestimmt werden.“ (David 1985, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Pathdependence, eigene Übersetzung)
     

  • Prognose/Vorhersage: "Prognosen spekulieren künftige Werte für eine Untersuchungsgesamtheit mit einem bestimmten Maß an Vertrauen, basierend auf aktuellen und vergangenen Werten, als eine Erwartung (Vorhersage), was passieren wird." (http://www.abs.gov.au/websiteds/a3121120.nsf/home/statistical+language+-+estimate+and+projection)
     

  • Projektion: “Projektionen zeigen welche zukünftigen Werte einer Grundgesamtheit [Stichprobe] angenommen werden können, wenn die angenommen Veränderungsmuster auftreten würden. Sie sind keine Projektion im Sinne einer tatsächlichen Veränderung in der Grundgesamtheit“ (http://www.abs.gov.au/websitedbs/a3121120.nsf/home/statistical+language+-+estimate+and+projection)
     

  • Proximal sensing (Naherkundung): Messung von Boden- oder Pflanzenparametern durch Verwendung von auf Fahrzeugen befestigten Sensoren in unmittelbarer Nähe des Zielobjekts (cf. remote sensing). (Robinson, Harding, 2015. The Oxford Companion to Wine, Oxford University Press)
     

  • Precision Farming (Präzisionslandwirtschaft): „Unter Precision Farming wird ein Verfahren der ortsdifferenzierten und zielgerichteten Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen verstanden. Ziel des „Präzisionsackerbaus“ ist es dabei, die Unterschiede des Bodens und der Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes zu berücksichtigen.“ (http://dbpedia.org/page/Precision_agriculture)

Q <<

  •  

R <<

  • RADAR - Research Data Repositorium: Dieses interdisziplinäre Forschungsdaten-Repositorium beinhaltet Daten aus dem „Long Tail of Sciences“ Speicherungs- und Publikationsservice. Ziel: Aufbau einer generischen Forschungsdateninfrastruktur, Förderung beim Datenmanagement, Verfügbarmachung und nachhaltige Bewahrung von (eigenständigen) Forschungsdaten, Verbesserung der Publikationsfähigkeit von Forschungsdaten und Aufbau und Etablierung eines disziplinübergreifenden Forschungsdatenrepositoriums. Ermöglicht auch die Archivierung und Datenpublikation (z.B. DOI) von Forschungsdaten. Das RADAR Projekt wurde seit 2013 von der DFG gefördert und geht 2017 in den operationellen Betrieb über. (https://www.radar-projekt.org/display/RD/Home)
     

  • Research data life cycle (Data life stages): Beschreibt den gesamten Lebenszyklus von Forschungsdaten: Von der Datenerhebung, -verarbeitung, -beschreibung, -verwaltung, -nachnutzung, -bereitstellung, -publikation, bis zur Datenarchivierung. Im Sprachgebrauch des BonaRes Datenzentrums („Overview of relevant standards for the BonaRes –Program“ und „Recommendations for the applications of standards“) wird der Begriff „Data life stages“ bevorzugt, der die drei Haupt-Lebensabschnitte der Forschungsdaten (Erhebung von Forschungsdaten, informationstechnisches Datenmanagement und digitale Datenbereitstellung) beschreibt.
     

  • Resilienz: „Resilienz ist die Fähigkeit von sozial-ökologischen Systemen, Störungen und andere Stressoren so standzuhalten und zu absorbieren, dass das System innerhalb des gleichen Regimes bleibt, d.h. seine Strukturen und Funktionen beibehält. Resilienz beschreibt den Grad in dem das System zur Selbst-Organisation und Anpassung und zum Lernen fähig ist.“ (Holling 1973, Gunderson, Holling 2002, Walker et al. 2004, http://www.resalliance.org/resilience, eigene Übersetzung)
     

  • Ressourceneffizienz: „Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür nötigen Ressourceneinsatz. Mit Ressourceneinsatz ist der Einsatz von natürlichen Ressourcen gemeint. Die Steigerung der Ressourceneffizienz ist (neben der Suffizienz und der Konsistenz) eine Strategie zur relativen oder absoluten Senkung der Ressourceninanspruchnahme.“ (http://www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/progress_ii_broschuere_bf.pdf)

S <<

  • Schlüsselarten oder funktionelle Schlüsselgruppen: “Arten oder funktionelle Gruppen, die für essentielle Ökosystemprozesse zuständig sind (Wall and Moore, 1999; Bloem et al., 2003; Swift et al., 2004). Funktionelle Schlüsselgruppen von Bodenlebewesen und der Ökosystemprozesse, welche sie beeinflussen, umfassen: i) Mikrosymbionten (z. B. stickstofffixierende Organismen, Mykorrhiza), ii) Zersetzer (z. B. Zellulose- und Lignin-abbauende Organismen), iii) Stoffumwandler (z. B. Nitrifizierer, Denitrifizierer), iv) Ökosystemingenieure (z. B. Regenwürmer, Termiten), v) bodenbürtige Schädlinge und Krankheiten (z. B. Engerlinge, pflanzenparasitäre Nematoden, Wurzelfäule) und vi) Mikroregulatoren (z. B. Abweider, Prädatoren, Parasiten).“ (1) „Der Verlust von Schlüsselarten und trophischen Gruppen im Boden kann in einigen Fällen weitreichende und unvorhersehbare Folgen für die Ökosystemfunktion nach sich ziehen.“ (Barrios 2007, http://dx.doi.org/10.1016/j.ecolecon.2007.03.0041, eigene Übersetzung) “The loss of key species and trophic groups in soils may have far-reaching and unpredictable consequences for ecosystem functioning in some situations.” (Wall et al. 2010, http://dx.doi.org/10.1038/ngeo8602, eigene Übersetzung)
     

  • Schlüsselarten: “Eine Art, die erheblichen Einfluss auf den Weiterbestand von Struktur und Funktion eines Ökosystems hat.“ (Jeffery et al. 2010, http://dx.doi.org/10.2788/94222, eigene Übersetzung)
     

  • Schwerpunktinitiative „Digitale Information“: Initiative der Allianz der Wissenschaftsorganisationen.


    Ziele: 
    - Verbesserung der Informationsversorgung in Forschung und Lehre
    - digitale Publikationen, Forschungsdaten und Quellenbestände möglichst umfassend und offen bereitstellen, Nachnutzbarkeit in anderen Forschungskontexten gewährleisten
    - optimale Voraussetzungen für die internationale Verbreitung und Rezeption von Publikationen und Forschungsdaten aus der deutschen Wissenschaft schaffen 
    - langfristige Verfügbarkeit der weltweit erworbenen digitalen Medien und Inhalte sowie ihre Integration in die digitale Forschungsumgebung sicher stellen
    - IT-gestützte Formen des wissenschaftlichen Arbeitens durch innovative Informationstechnologien und digitale Methoden unterstützen.
    Wird nach einer ersten Phase (2008-2012) bis 2017 fortgesetzt. (www.allianzinitiative.de/)
     

  • SoTerML (Soil and terrain data exchange format)

    SoTerML ist ein XML-basiertes Datenaustauschformat für Boden- und Geländedaten, welches im Rahmen des EU- finanzierten Projekts e-SOTER entwickelt wurde. Es umfasst die SOTER Datenbank-Struktur sowie die WRB und FAO Bodendatenstrukturen und Klassifikationssysteme. (Pourabdollah et al. 2012, https://doi.org/10.1016/j.cageo.2011.11.026)
     

  • Sozio-ökonomische Analyse: Ein interdisziplinärer Ansatz der menschliches Handeln sowohl von ökonomischer als auch anderer sozialwissenschaftlicher Perspektiven untersucht. Letztere umfassen einen ganzen Komplex von Disziplinen wie zum Beispiel Psychologie, Anthropologie, Rechts- und Geschichtswissenschaft oder Politikwissenschaft. Dieser Ansatz erkennt an, dass die Ökonomie ein Teilsystem des sozialen Systems ist und ein interdisziplinärer Ansatz notwendig ist, um Beziehungen zwischen Gesellschaft und Ökonomie zu verstehen. (Etzioni 2003, http://dx.doi.org/10.1093/soceco/1.1.105, eigene Übersetzung)
     

  • Staatliche Geologische Dienste (SGD): Die SGD der Bundesländer sammeln und erarbeiten Fachinformationen über die Beschaffenheit des Untergrunds. Zu den wesentlichen Aufgaben eines Staatlichen Geologischen Dienstes (SGD) gehören die geowissenschaftliche Landesaufnahme, landesbezogene geowissenschaftliche Forschungen und Untersuchungen, Veröffentlichung von geowissenschaftlichen Karten, Daten, Berichten und Aufsätzen, Anlegung und Führung von geowissenschaftlichen Informationssystemen sowie die geowissenschaftliche Beratung, z. B. als Träger öffentlicher Belange. (http://www.infogeo.de)
     

  • Szenario: „Ein Szenario ist eine kohärente, intern konsistente und plausible Beschreibung eines möglichen zukünftigen Zustandes der Welt. Es ist keine Prognose; Vielmehr ist jedes Szenario ein alternatives Bild davon, wie sich die Zukunft entfalten kann. Eine Projektion kann als Rohstoff für ein Szenario dienen, aber Szenarien erfordern oft zusätzliche Informationen (z.B. über Baseline-Bedingungen). Eine Reihe von Szenarien wird oft dazu verwendet, um das Spektrum der Unsicherheit in Projektionen so gut wie möglich zu reflektieren. Andere Begriffe, die als Synonyme für das Szenario verwendet wurden, sind "characterisation", "storyline" und "construction“.“ (http://www.ipcc-data.org/guidelines/pages/definitions.html, eigene Übersetzung)

T <<

  • Transaktionskosten: „Die Kosten der Ressourcen, die zur Schaffung, Aufrechterhaltung, Nutzung oder Veränderung von Institutionen und Organisationen verwendet werden, einschließlich der Kosten von: Definition und Messung von Ressourcen oder Ansprüchen; Genuss und Durchsetzung von Rechten; Informationsbeschaffung, Verhandlungen und Durchsetzung.“ (Furubotn, Richter 1997, nach https://www.coase.org/nieglossary.htm#Transactioncost, eigene Übersetzung)
     

  • Transdisziplinäre Forschung: „Integration von Praxiswissen wissenschaftsexterner Akteure in den Forschungsprozess. Eine Erweiterung und Synthese dieser und wissenschaftsbasierter Wissensbestände wird angestrebt, u.a. mit Hilfe partizipativer Methoden, um praxisrelevante Lösungen mit den Akteuren zu entwickeln und in gesellschaftliche Diskurse einzubringen.“ (Helming et al. 2016, https://doi.org/10.14512/gaia.25.3.6)

U <<

  • Unterboden: „Als Unterboden wird der untere Bereich des Bodens bezeichnet, der nicht oder nur gering humushaltig ist, der nur gering durchwurzelt und kaum belebt ist, in dessen tiefstem Teil die Verwitterung des darunter anstehenden Gesteins stattfindet und in dem aus dem Oberboden ausgewaschene Stoffe angereichert werden.“ (http://dbpedia.org/page/Subsoil)

V <<

  • VDLUFA: Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten.

    Der VDLUFA erstellt Positionspapiere, entwickelt und prüft einheitliche Methoden, Ringversuche und Bewertungen von Untersuchungsergebnissen. Informationsplattform für Mitglieder. VDLUFA gibt Methodenbücher (z.B. in den Themenbereichen Böden, Düngemittel, Futtermittel) heraus, die in Deutschland in den Boden- und Agrarwissenschaften vielerorts als Standard gelten. (http://www.vdlufa.de/de/)

W <<

  • Wertsystem: “Die akzeptierten Verhaltensweisen und die Menge der Normen, Ziele und Werte, die eine soziale Gruppe zusammenhalten und die als Bezugsrahmen für den Einzelnen dient, um Entscheidungen zu treffen und ein sinnvolles Leben zu führen.“ (http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_28785, eigene Übersetzung)
     

  • WISE (World Inventory of Soil Emission Potential): Die von ISRIC aufgebaute WISE-Datenbank (aktuelle Version 3.1 „WISE3“) beinhaltet mehr als 10.000 Bodenprofildaten aus knapp 150 Ländern mit insgesamt fast 50.000 Horizont-Daten. Neben den Profilbeschreibungen enthält diese auch Analysedaten ausgewählter Profile, die mittels länderspezifischer Methoden und Standards erhoben wurden. Die Daten der WISE3-Datenbank stehen dem Nutzer für agrar- und umweltwissenschaftliche Anwendungen im globalen und kontinentalen Maßstab kostenfrei zur Verfügung. (www.fao.org/3/a-i3161e.pdf)

     

  • WMS (Web Map Service): Dieser OGC-Standard definiert einen Webdienst zur Visualisierung von Geodaten über einen Web-Browser. Mit Hilfe einer HTTP-Schnittstelle werden Daten aus einer Geodatenbank innerhalb georeferenzierter Kartenbilder dargestellt. (http://www.opengeospatial.org/standards/wms)

X <<

  •  

Y <<

  •  

Z <<

  • Zwischenfrüchte: „Nebenkulturen/Zwischenfrüchte im selben Erntejahr nach einer oder zwischen zwei Hauptkulturen/Hauptfrüchte“ (http://aims.fao.org/aos/agrovoc/c_29684.html)
     

  • Zertifizierung: „Verfahren, nach dem eine dritte Seite schriftlich bestätigt, dass ein Produkt, ein Prozess oder eine Dienstleistung mit festgelegten Anforderungen konform ist“ (DIN EN ISO 14024:2000, eigene Übersetzung)